Neues ausprobieren mit System ...
Die gute Nachricht zuerst: Endlich darf Gesundes auch richtig gut schmecken! Vorbei sind die Zeiten, als das Reformhaus einem Folterkeller glich und gesunde Lebensmittel sich durch einen sehr speziellen Geschmack auszeichneten. Noch sehr gut kann ich mich an Ferientage bei meiner (aus heutiger Sicht fantastischen und vorbildlichen :-) Tante erinnern, bei der ausschließlich Bio Ware in gesunden Rezepten verarbeitet wurde. Spätestens am Tag drei rief ich zu Hause an, um meinem Vater mitzuteilen, dass ich praktisch schon verhungert sei und er zukünftig leider auf seine Tochter verzichten müsse. Ungesüßter Früchtetee und Buchweizentorte waren das Verwegenste, was meiner Tante auf den Tisch kam.
Und jetzt? Das Angebot an unglaublich leckeren, gesunden Bio-Lebensmitteln ist so groß wie noch nie. Aber machen wir auch etwas draus?
Als ich kürzlich eine Freundin von mir besuchte, beklagte Sie sich darüber, dass sie so viel „Kram“ in ihrer Küche rumstehen hatte. Bei näherem Hinsehen wurde klar: Sie hatte Lust auf Neues, kaufte entsprechende Zutaten ein aber machte nichts daraus. Klingt verrückt, ist aber gar nicht sooo ungewöhnlich. Die große Freiheit findet manchmal eben nur in den Regalen, statt in unseren Köpfen und schlussendlich auch in unseren Töpfen, Mixern und Öfen statt. Dabei haben leckeres Erdmandelmehl, knackige Chiamixe oder bunte Superfoodpulver unglaublich viel zu bieten und schenken uns wertvolle Inhaltsstoffe und noch mehr Geschmack.
Woran liegt es dann, dass so einige Produkte es nicht schaffen, sich einen festen Platz in unserer täglichen Routine zu ergattern und Tage und Wochen vergehen, in denen der gute Stoff ungenutzt im Küchenschrank steht?
Die Antwort ist ganz einfach: Wie alle neuen Dinge beginnt auch eine Umstellung der Ernährung mit einem guten Plan. Denn nur durch Wiederholung wird Neues zu Gelerntem und kann sich zu einem Automatismus entwickeln.
Das heißt, nur wenn ich „übe“ das neue Superfoodpulver jeden Morgen in mein Porridge zu rühren, wird es irgendwann zur Selbstverständlichkeit und erst dann komme ich auch von selbst darauf (ohne groß nachzudenken), das Pulver in meinen Joghurt oder Smoothie zu geben, wenn ich mal kein Porridge esse. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier ;-)
Und was heißt das jetzt für meine Freundin? Ich habe ihr geraten, sich tatsächlich in den nächsten Monaten mit einem wöchentlichen „Kochplan“ umzugewöhnen.
Für jeden Tag kann Sie so Frühstück, Mittag und Abendessen vorplanen, wobei das Frühstück bei ihr erst im Büro stattfindet. Diese Planung erleichtert das Einkaufen, erspart die lästige „Was-esse-ich-bloß-Frage“ und hilft, ganz nebenbei, Lebensmittel optimal zu verwerten und Geld zu sparen. Was will man mehr?
Wichtig bei dieser Planung ist allerdings, sich realistische Ziele zu setzen. Denn auch beste Planung ändert nichts an deinem Geschmack oder deinem Kochtalent. Da es bei meiner Freundin gezielt darum ging Neues auszuprobieren, haben wir zwei Tage in der Woche (und zwar mittwochs und sonntags) für neue Hauptgerichte vorgesehen. Darüber hinaus wird das tägliche Frühstück mit Rezepten geplant, die sich wunderbar am Abend vorbereiten und extrem vielseitig variieren lassen, wie Chia-Pudding, Overnight Oats, Smoothie-Bowls, selbst gebackene Müslibrötchen oder –muffins.
Statt auf dem Arbeitsweg noch beim Bäcker halt zu machen und sich ein belegtes Brötchen zu kaufen, braucht Sie jetzt nur ihr Döschen aus dem Kühlschrank nehmen und los geht´s. Das ist auf jeden Fall gesünder und spart außerdem Zeit & Geld.
